Premiere: Augen im All – Vorstoß ins Unsichtbare Universum
Presseinformation zur Planetariumshow – 04.5.2009 / am
Vierhundert Jahre nach den spektakulären Entdeckungen des venezianischen Astronomen Galileo Galilei präsentieren mehr als dreißig Planetarien und die Europäische Weltraumorganisation ESA ihr erstes gemeinsames Planetariumsprogramm: ‚Augen im All – Vorstoß ins Unsichtbare Universum’ kommt ab 8. Mai in die deutschen, österreichischen und Schweizer Planetarien.
Als Galileo Galilei vor vierhundert Jahren sein Fernrohr gen Himmel richtete, konnte er erstmals sehen und beweisen, dass die Theorien des Aristoteles über den Kosmos falsch waren. Galilei löste eine geistige Revolution aus und stand fortan unter Hausarrest. Der folgende Disput unter Gelehrten geriet zum Beginn der modernen Naturwissenschaft.
Heute würde niemand mehr behaupten, die Erde sei der Mittelpunkt des Universums. Riesenteleskope lassen uns tief ins Weltall blicken und stellen neue Theorien auf den Prüfstand. Doch vieles bleibt auch ihnen verborgen, weil die Lufthülle der Erde das Licht filtert oder weil es ‚unsichtbares’ Licht ist – Energie weit jenseits des sichtbaren Spektrums. Im Weltall, oberhalb der Erdatmosphäre, können Satelliten dieses ‚unsichtbare’ Licht einfangen.
Mitte Mai steht nun der Start zweier Weltraumteleskope der ESA bevor. Das Spiegelteleskop Herschel soll das unsichtbare Infrarotlicht ferner Galaxien aufspüren und die Geburt von Sternen und Planeten verfolgen. Der Satellit Planck blickt gar bis zu den äußeren Grenzen des Weltalls und erforscht die geheimnisvolle Hintergrundstrahlung, eine Art kosmischer Tapete, die das gesamte Weltall auskleidet. Es sind Meilensteine moderner Astronomie, das beste, was moderne Technik heute leisten kann.
„Wir wollen mit dieser Planetariumshow für jeden erlebbar machen, was Weltraumforschung heute bedeutet“, sagt Jocelyne Landeau-Constantin von der Europäischen Weltraumorganisation. „Und wir wollen daran erinnern, dass Forschung eine große, gemeinsame Sache ist – wie schon bei Galilei und Kepler vor vierhundert Jahren“
Planetarien sind für dieses Ziel ideale Partner der ESA. Sie sind in der Kette der Wissensvermittlung das Bindeglied zwischen der Didaktik in den Schulen und dem Infotainment in den Medien. Mehr als dreißig Planetarien haben an diesem Projekt mitgearbeitet und werden die Show ab dem 8. Mai in ihren Häusern zeigen – mit sehr unterschiedlicher technischer Ausstattung.
Wer ein Planetarium als Kuppel mit einem knochenförmigen Zentralprojektor kennt, könnte sich bald wundern. Eine technische Revolution hat die Häuser erfasst, digitale Rundum-Kinos sind auf dem Vormarsch. Nirgendwo sonst kann der Zuschauer in ein Bewegtbild eintauchen, das ihn vollständig umgibt. Dieses enorme Bildformat war auch die technische Herausforderung an die Produzenten um die Mediendesignerin Isabella Buczek. Das Team von der Fachhochschule Kiel mit ihrem bundesweit einmaligen Medienfachbereich hat schließlich alle Hürden genommen.
Eine Showproduktion für die digitale Kuppel ist natürlich der alltägliche Kampf mit gigantischen Datenmengen. Sie ist aber auch „eine einmalige Möglichkeit, historische Räume mit Schauspielern zu verknüpfen und Geschichte neu zu beleben“, sagt Frau Buczek. Tatsächlich ist ‚Augen im All’ eine aufwändige Produktion mit Schauspielern und Sequenzen, die an wirklichen Orten gedreht oder mit virtuellen Hintergründen kombiniert wurde. Eine Referenz für kommende Shows?
„In Zukunft werden die Planetarien enger zusammenarbeiten und bessere Programme produzieren“, ist sich der Projektleiter der Produktion, Adam Majorosi, nach zwei Jahren der Vorbereitung sicher. Und er freut sich über das erwachende Interesse von Planetarien aus aller Welt an ‚Augen im All’, weil „wir hier eine Geschichte bieten, die so nur in der alten Welt Europa erzählt werden kann.“
Die 45-minütige Planetariumshow ‚Augen im All – Vorstoß ins unsichtbare Universum’ ist ab 8. Mai im Jahr der Astronomie 2009 in den teilnehmenden Planetarien in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen.
Ausgewählte Premieren in Deutschland, Österreich und der Schweiz:
7. Mai 2009
- AT 1020 Wien
Zeiss Planetarium Wien
- DE 10405 Berlin
Zeiss Großplanetarium Berlin
- CH 6006 Luzern
Planetarium Luzern
8. Mai 2009
- DE 22303 Hamburg
Planetarium Hamburg
- DE 90429 Nürnberg
Nicolaus Copernicus Planetarium Nürnberg
- AT 9020 Klagenfurt
Planetarium Klagenfurt
- DE 08228 Rodewisch
Planetarium Sigmund Jähn Rodewisch
9. Mai 2009
- DE 04916 Herzberg
Planetarium Herzberg
- DE 09430 Drebach
Planetarium Drebach
- DE 48161 Münster
LWL Planetarium Münster
- DE 88471 Laupheim
Planetarium Laupheim
11. Mai 2009
- DE 03042 Cottbus
Planetarium Cottbus
12. Mai 2009
- DE 44777 Bochum
Zeiss Planetarium Bochum
- DE 49082 Osnabrück
Planetarium Osnabrück
13. Mai 2009
- DE 24149 Kiel
Mediendom der Fachhochschule Kiel
14. Mai 2009
- DE 07743 Jena
Planetarium Jena
- DE 12169 Berlin
Wilhelm Foerster Sternwarte Berlin
Weitere Termin folgen in den kommenden Wochen.